Im letzten Artikel über den Alfda ALB300 Luftbefeuchter haben wir euch den Test des Gerätes vorgestellt, das wir uns im Juli 2020 gekauft hatten. Damals haben wir bemängelt, dass der Lüfter verdreckt ist und man ihn nicht reinigen könne.
Zwischenzeitlich hat Alfda auf unsere Anfrage reagiert und uns eine Anleitung zukommen lassen, wie man den Luftauslass mit Ventilator reinigen kann.
Erster Gedanke „Really? Die bekommt man nur auf Anfrage?“.
Wir haben uns für euch an die Anleitung gehalten und wollen euch zeigen, wie gut das bei uns funktioniert hat und welcher Aufwand dahinter steckt.

Den ALB300 haben wir seit 10.07.2020 dauerhaft in Betrieb und somit sind 19 Monate jetzt vorbei. In dieser Zeit sammelte sich am Ventilator einiges an Staub an. Das kennt jeder, der mal einen PC aufgemacht hat und sich die Lüfter angeschaut hat. Beim Luftbefeuchter funktioniert das noch viel besser, da er die ganze Zeit feuchte Luft transportiert.
Im Handbuch steht allerdings nirgends, wie man den oberen Teil des Luftbefeuchters reinigen sollte. Nur, wie man den unteren Teil zu reinigen hat.
So haben wir nach unserem letzten Artikel eine Anfrage an alfda gestellt und auch eine Antwort und eine bebilderte Anleitung geschickt bekommen.
Halten wir fest. Reinigen des oberen Teils ist nicht vorgesehen und man muss eine Anfrage stellen, um eine Anleitung zu bekommen.

Bevor wir allerdings Anfangen noch eine kleine Anmerkung. Alle Angaben sind ohne Gewähr und spiegeln nur unsere Erfahrungen wider. Der Artikel ist keine Anleitung und bietet keine Garantie auf Erfolg.

Was wird benötigt?

Schmutziger ALB300Man muss zwei Schraubenziehen mit einem nicht zu kurzen Hals in den Größen PH1 und PH2 haben. Die Größen sind in der Anleitung nicht genannt, aber diese zwei haben am besten bei unserem Gerät gepasst.
Eine weiche Unterlage, die dreckig werden kann. Einen Eimer mit Wasser und einem Schuss Essig zum Desinfizieren und säubern. Wer Bedenken wegen der Reaktion des Essigs mit dem Kunststoff hat, kann das Ganze auch bestimmt mit Alkohol machen, zum Beispiel mit einem Kühlschrankreiniger oder dergleichen. Man muss die Teile hauptsächlich sauber bekommen und sie sollten nicht beschädigt werden und keinen Geruch des Putzmittels annehmen. Des Weiteren benötigt man noch einen weichen Baumwolllappen und Wattestäbchen für die feinen Ecken.
Ein Druckluftspray ist auch ganz hilfreich. Oder sonst eine Möglichkeit Luft mit höherem Druck zu pusten. Mit dem Mund zu pusten ist bei Elektronik generell eine schlechte Idee. Es sind immer Partikel und Speichel in der Luft enthalten, welche nicht gut für die Elektronik sein können. Druckluftspray kostet nicht viel und ist eine gute Ergänzung in jedem Haushalt.
Aber ganz wichtig finden wir ein Grundverständnis von Technik. Man sollte zum Beispiel wissen, dass man Ventilatoren nicht manuell drehen sollte. Dabei können das Lager und der Ventilator an sich kaputt gehen. Auch kann auf diese Weise Strom in die Elektronik induziert werden, welche auch diese schädigen kann, wenn es keine Schutzvorrichtungen dafür gibt.

Das Auseinanderbauen

Zuerst haben wir natürlich das Gerät vom Strom genommen, uns selbst entladen und den oberen Teil auf ein Handtuch gestellt.
Man muss das Gerät auf den Kopf stellen, daher ist ein weicher Untergrund wichtig, damit nichts verkratzt.
Auf der Unterseite sind dann die ersten vier Schrauben zu lösen, damit das Gitter abgenommen werden kann. Am Gitter ist auch das erste Kabel, auf das man aufpassen muss. Das Gitter haben wir bequem auf die Seite legen können.
Der Trichter wird wiederum von vier Schrauben gehalten. Auch diese haben wir gelöst und den Trichter heraus genommen. Auch hier gibt es Kabel, die zu einem Sensor für den Automatikmodus führen.
Im Inneren sieht man nun eine kleine Platine mit Steckern. Die Platine ist nur eingesteckt und kann vorsichtig herausgenommen werden, um etwas mehr Freiheit mit den Kabeln zu bekommen.
Der Ventilator ist nochmal mit zwei Schrauben befestigt, die wir lösten und den Ventilator neben das Gehäuse legten.
In der Anleitung ist das Entfernen der Kabel nicht erwähnt. Wir haben dennoch, wenn möglich, die Stecker gezogen, um mehr Platz und Freiheit zum Putzen zu haben. Allerdings war ein Stecker so eingeklemmt, dass er nicht entfernt werden konnte ohne Gefahr zu laufen etwas kaputt zu machen. Der Stecker des Ventilators war sogar verklebt.
Jetzt lagen vier Einzelteile vor uns; total verdreckt und ekelhaft. Es ist weder ein Filter integriert, um dies zu verhindern, noch wird es weder auf der Webseite, noch im Handbuch erwähnt, dass dieser Teil gereinigt werden muss.
Wir wissen nicht, wie sich alfda das gedacht hat. Erwähnen wir es nicht und hoffen, dass keiner sich beschwert und wenn doch, dann geben wir ihm einfach ein paar Bilder in einer PDF und überlassen es dann dem Kunden was er daraus macht?

ALB300 Öffnen Schritt 1ALB300 Öffnen Schritt 2Alb300 Platine

Das Reinigen

Man kann alle Kunstoffteile einfach mit dem Lappen abwischen. Den Ventilator sollte man möglichst mit einer Hand fixieren und nicht oder kaum bewegen beziehungsweise rotieren.
Für die feinen und schmalen Stellen eignen sich Wattestäbchen recht gut. Zum Beispiel für das untere Gitter, um jede Ecke sauber zu bekommen.
Der große Korpus mit der Kontrolleinheit kann theoretisch auch noch auseinandergenommen werden, aber dies ist in der Anleitung nicht beschrieben. Es dürfte auch etwas schwierig mit den Kabeln und Steckern werden, daher haben wir es dann auch gelassen. Das Reinigen ist dadurch etwas erschwert, da man nicht sieht, was man tut und blind agieren muss. Ich habe dabei tatsächlich eine Stelle nicht erwischt und es erst bemerkt als ich den ALB300 wieder zusammengebaut hatte.
Am Trichter ist etwas versteckt und auch ein Sensor montiert. Der Sensor dient der Feuchtigkeitsmessung für den Automatikmodus. Der Sensor war auch gut mit Staub bedeckt. Diesen hab ich mit Druckluftspray sachte frei gepustet.

ALB300 geklebter Steckeralb300 oeffnen 3 stecker verkeiltALB300 geöffnet das ganze Ausmaß

Zusammenbau

Beim Wiederzusammenbauen mussten wir nur noch auf die richtige Reihenfolge achten. Da wollten wir schon den Trichter einsetzen und dabei waren die Kabel noch gar nicht wieder in die Platine eingesteckt.
Die ganze Aktion hat bei uns circa 1,5 Stunden gedauert. Die Zeit ist in Ordnung und kann man gut investieren, um wieder ein sauberes und funktionierendes Gerät zu haben.

alb300 zusammenbauen 1ALB300 Zusammenbau Schritt 2ALB300 Zusammenbau Schritt 3

Fazit

ALB300 sauber und zusammengebautIm eigentlich Testbericht haben wir den Alfda ALB300 Luftbefeuchter noch empfohlen. Das müssen wir jetzt ein Stück relativieren.
Wer kein technisches Grundverständnis und Werkzeug zu Hause hat, der sollte vom ALB300 Abstand nehmen. Das Reinigen des Luftauslasses ist unserer Meinung nach essentiell und wird vom Hersteller nicht kommuniziert. Man muss proaktiv nachfragen und sich selbst darum kümmern.
Ich will nicht wissen, wie viele Leute den ALB300 ohne Reinigung des Luftauslasses betreiben, weil sie keiner darauf hinweist oder sie nicht wissen, dass es überhaupt gehen würde.
Zudem öffnet man das Gehäuse und nimmt das Gerät auseinander. Da dürfte es gegebenfalls schwierig mit der Garantie werden, allerdings ist ohne die Reinigung das Gerät unserer Meinung nach gar nicht so lange zu verwenden.
Nach 19 Monaten wurde es ziemlich schnell sehr übel. Wir werden uns jetzt auf 12 Monate eine Erinnerung setzen. Dass sollte ein angemessenes Intervall sein.
Für seinen Preis ist der Alfda ALB300 immer noch zu empfehlen für gewisse Raumgrößen und unter dem Aspekt, dass man alle 12 Monate das Gehäuse des Luftauslasses auseinander nehmen sollte, um es zu reinigen.