Wie auch schon die Keychron K3 Tastatur, fand Sven die Skinners 2.0 beim Stöbern auf Kickstarter. Wir liefen schon fast ein Jahr mit Barfußschuhen und so war das Interesse geweckt. Eine Socke mit patentierter Sohle für maximales Barfußgefühl.
Aber warum 2.0? Es gibt die Skinners bereits in einer ersten Fassung zu kaufen, nur wurde bei dieser von manchen bemängelt, dass die Zehenbox zu schmal sei und die Sohle für manche etwas zu dünn und haptisch. Diese Punkte sollten mit der Neuauflage behoben sein.
Auch Sandra war von der Idee nicht abgeneigt und wir wollten uns sowieso durch „alle“ Barfußschuhe und jetzt auch Socken durchprobieren. So wurde das Projekt mit 95 USD unterstützt für 2 Paar Skinners 2.0 inklusive Versand.
Material
Aber was macht die Socken so besonders? Aus was sind sie gemacht?
Die Sohle besteht aus einem widerstandsfähigen Polymer aus Schweden. Von der Optik und Haptik her erinnert die 3mm dicke und wasserdichte Sohle an die Aschebahnen auf dem Sportplatz. Die Socken selbst kann man sich tatsächlich wie klassische Sneakersocken vorstellen, die knapp über dem Knöchel reichen. Das Material ist absolut durchlässig und schmiegt sich um den Fuß. Das Obermaterial der Skinners 2.0 wird als Stretchknit(TM) bezeichnet.
Neu ist bei den Skinners 2.0 die perforierte Innensohle, welche eine bessere Belüftung der Fußsohle und eine zusätzliche Dämpfung bringen soll.
Die Skinners 2.0 sind angeblich mit der Waschmaschine waschbar, was wir bisher aber nicht für nötig gehalten und nicht ausprobiert haben.
Lieferumfang
Im Februar, pünktlich zum Frühjahr, wurden die Skinners 2.0 geliefert. Im Paket waren die zwei Paar Skinners 2.0 enthalten, welche sich jeweils in einem Transportsäckchen mit einer kleinen Kurzanleitung befanden. In den Skinners 2.0 war die bereits erwähnte Innensohle eingelegt.
Tragekomfort
Das erste Anziehen war ein interessantes Gefühl. Einerseits schmiegen sich die Skinners 2.0 sehr angenehm, wie eine Socke an die Füße, jedoch ohne Druck auszuüben und tatsächlich hatten die Zehen bei uns beiden noch gut Luft und Platz in der Zehenbox. Andererseits fühlen die Skinners 2.0 sich etwas steifer als eine Socke an, so dass man sich geschützt fühlt. Am Ehesten lassen sie sich wohl mit Arbeitshandschuhen vergleichen, die man gegebenenfalls von der Arbeit, vom Hobbyhandwerk oder dem Garten kennt, mit der gummierten Handinnenseite.
Das erste Mal, als wir mit den Skinners 2.0 loszogen, beschlich uns mehrfach das Gefühl, die Schuhe vergessen zu haben. Beim Laufen und Wandern merkt man direkt den Unterschied zu den bisher getesteten Schuhen. Man hat absolut maximale Bewegungsfreiheit, allerdings merkt man auch wirklich jeden Stein und jede Unebenheit. Mehr Barfußgefühl kann man nur bekommen, wenn man tatsächlich mit nackten Füßen losgehen würde.
Deshalb würden wir die Skinners 2.0 tatsächlich nur geübten Barfußläufern empfehlen. Wandern kann man wunderbar mit ihnen, auch auf Schotterpisten. Wirklich laufen und Joggen würden wir damit nur auf weicherem Untergrund, ohne die Gefahr in vollem Lauf auf einen spitzen Stein treten zu können. Man würde sich zwar nicht schneiden, da die Sohle wirklich stabil und durchstichsicher ist, allerdings kann ein spitzer Stein schon mal nachhaltig weh tun.
(Wetter)tauglichkeit
Prinzipiell kann man die Skinners 2.0 bei jedem Wetter tragen, das kommt ganz auf die persönlichen Vorlieben beziehungsweise das Empfinden an. Wie schon erwähnt ist das Obermaterial absolut durchlässig und bei Regen oder Pfützen werden die Füße definitiv nass. Wir selbst kamen bei einer längeren Wanderung in ein Unwetter, bei dem die Temperatur extrem gefallen ist, und aus starkem Regen schlussendlich extremer Hagel wurde. Die letzten Kilometer wurden ziemlich unangenehm, da der nasskalte Stoff die Füße noch mehr ausgekühlt hatte.
Wenn man aber im Sommer in einen Regen kommt, kann ein solcher Umstand durchaus angenehm sein.
Wir können uns die Skinners 2.0 auch gut auf einem Boot oder an einem Strand vorstellen. Beworben werden die Skinners 2.0 auch zum Schwimmen, was nicht abwegig ist, da sie nicht schwer werden, wenn sie nass sind.
Laufleistung
Die Sohlen der Skinners 2.0 werden mit einer ungefähren Laufleistung von 800 km angegeben.
Unsere tägliche Standardstrecke besteht aus einer Mischung von Asphalt, Schotterweg, Wiese und Waldboden. Seit Februar haben wir insgesamt circa 400 Kilometer mit den Skinners 2.0 zurückgelegt.
In den letzten Wochen haben wir sie allerdings kaum mehr getragen. Warum?
Nun, bis vor wenigen Wochen waren wir äußerst zuversichtlich, dass die angegebenen 800 km Laufleistung durchaus realistisch seien.
Wie man auf den Bildern sehen kann, wurde diese Zuversicht frühzeitig zerstört.
Als wir auf nassem Untergrund nach einem Regenguss unterwegs waren, bekamen wir direkt nasse Füße. Zuhause angekommen sahen wir auch warum. Am Fußballen hatten wir beide die Besohlung durchgelaufen. Sehr schade!
Seither tragen wir sie zwar noch, jedoch seltener.
Innensohle
Bei der Innensohle gibt es nur zwei Lager. Die die sie hassen und die die sie lieben.
Am Anfang haben wir beide die Innensohle in den Skinners 2.0 gelassen, weil wir Bedenken hatten, dass unsere Fußsohlen uns das komplett ungedämpfte Laufen über längere Strecken übel nehmen könnten. Bei Sven hat die rechte Innensohle allerdings am dritten Tag angefangen sich an der Ferse nach rechts zu verschieben. Da hatte Sandra noch keine Probleme. Auch nach mehrmaligem Neuausrichten der Innensohle, hat sie sich immer wieder verschoben, so dass Sven nach ein paar Tagen entnervt die Innensohle aus den Skinners 2.0 herausgenommen und ohne weitergelaufen ist. Die rechte Innensohle war ganz verdreht und zusammengerollt.
Auch ohne die Innensohle kann man die Skinners 2.0 gut tragen. Der Unterschied in der Dämpfung ist marginal und je nach persönlichem Empfinden nicht zu spüren.
Nach einigen weiteren Wanderungen hat die Problematik auch bei Sandra angefangen. Nach einigen Versuchen die Sohle wieder auszurichten hat auch Sandra die Innensohle entfernt und läuft seitdem ohne weiter.
Sven war es auf die Dauer allerdings zu hart, ohne die Sohle auf Asphalt zu laufen, daher hat er diese wieder in die Skinners 2.0 eingelegt. Und auf einmal hielten sie an Ort und Stelle, bis sie wieder nach ein paar Wanderungen anfingen während des Gehens zu verrutschen.
Mittlerweile löst sich die Innensohle bei Sven an ein paar Stellen in Ihre Einzelteile auf. Das Bedürfnis diese wieder aus den Skinners 2.0 zu entfernen wächst.
Der Gedanke hinter den Innensohlen ist ein guter, allerdings lässt die Umsetzung zu wünschen übrig. Hier sollte definitiv nochmal nachgearbeitet werden, denn so sind die Innensohlen der Skinners 2.0 eher nervig als nützlich. Zumindest geht es uns beiden so.
Fazit Sven
Ich finde die Skinners 2.0, bis auf die Innensohle, sehr gelungen. Man hat auf jedem Untergrund Grip, auch bei Nässe.
Die Skinners 2.0 lassen sich sehr klein zusammenrollen und es ist sogar noch eine Reisetasche mit dabei. So passen sie in jeden Rucksack, Tasche und Koffer und wiegen dabei fast nichts.
Trotz der Innensohle erwäge ich mir weitere Paare der Skinners 2.0 zu kaufen, um sie immer im Rucksack dabei zu haben und sie jederzeit bei Bedarf als Ersatz oder für bestimmte Situationen nutzen zu können.
Fazit Sandra
Ich mag die Sinners 2.0 wirklich sehr. Man wird zwar von den Passanten oder Outdoorsportlern teilweise etwas irritiert angeschaut, wenn man in Wandermontur, jedoch statt bulligen Wanderschuhen dann auf Socken unterwegs ist, aber eventuell wird sich das Bild hier in den nächsten Jahren verändern.
Wander-technisch, vor allem in Bezug auf die Trittsicherheit gesehen, sind die Skinners 2.0 für mich eine Offenbarung. Ich habe den vollen Grip und die volle Kontrolle über meinen Fuß. Im direkten Vergleich wanderten wir durch eine Schlucht mit feuchten glatten Felsen, Flussbett, Schlamm, Kies. Festes, dichtes Schuhwerk war vorgeschrieben. Hatten wir auch dabei, für alle Fälle. Wobei mir bei dem Gedanken graute meine Kategorie B Wanderstiefel anzuziehen, wegen des Gewichts und der Unbeweglichkeit der Füße darin. Mit diesen war ich da schon einmal entlanggewandert und das war nicht so ohne.
Ich kann mich gut entsinnen stellenweise auf den feuchten Felsen gerutscht zu sein und hätte ich die Wanderstiefel nicht fest um den Knöchel geschnürt gehabt, wäre ich garantiert ein paar Mal umgeknickt. Daher zur Sicherheit doch die Wanderschuhe dabei.
Was soll ich sagen?: Nicht einmal gerutscht, voller Grip selbst auf feuchten, glatten Felsen. Die volle Bewegungsfreiheit meiner Füße und Knöchel sorgten dafür, dass ich mich voll austarieren und daher auch nicht umknicken konnte.
Es machte einen Heidenspaß und wir hüpften ausgelassen an den anderen Wanderern vorbei. Zu keinem Zeitpunkt trat eine heikle Situation auf.
Jedoch muss man ganz klar betonen, dass wir mittlerweile ganz anders ausgebildeten Füße haben und auch ansonsten, nebst des Barfußgehens noch Sportarten und Übungen betreiben für Stabilität, Gleichgewicht und Kraft im gesamten Körper und speziell den Füßen. Ich kann ein solches Szenario keinem Barfußneuling empfehlen, im Gegenteil. Und auch die Skinners 2.0 an und für sich sind meiner Meinung nach nicht gerade für Anfänger geeignet, zumindest nicht auf hartem, steinigem Untergrund.
Für mich jedoch, trotz der baldigen Abnutzung der Sohle, ein absolutes Vergnügen: Volles Gefühl (je nach Untergrund, kann man schon mal kurz zusammenzucken), ohne Verletzungsrisiko. Ich persönlich habe keinen wirklichen Unterschied zwischen mit oder ohne Einlegesohle gespürt. Aufgrund der Zehenfreiheit sind die Skinners in der 2.0 Variante ein Muss.
Auch ich werde hier zum Wiederholungstäter und gönne mir mindestens noch ein Paar.