Viele Menschen durften im Jahre 2020 erstmals in den Genuss kommen von zuhause aus zu arbeiten. Auch bei uns war dies der Fall, alle beide und zwar ausschließlich. Wir hatten glücklicherweise schon ein voll eingerichtetes Büro von 12qm „Größe“ Zuhause in welchem wir wechselweise mal von Daheim gearbeitet hatten, jedoch saßen wir nun mit einem Mal beide Vollzeit auf diesem dann doch äußerst beengten Raum. So nach ca. 3 Wochen mit zwei Personen, 2 Schreibtischen, 2 Bürostühlen, 2 Laptops und mehreren Monitoren für mindestens 8 Stunden pro Tag, wurde uns bewusst, dass unser Büro eine ziemlich miese Luftqualität hat. Da hilft dann auch kein regelmäßiges Lüften mehr. Man konnte dem Hygrometer quasi dabei zuschauen, wie die %-Anzeige für die Luftfeuchtigkeit im Raum stetig sank und sich nach kurzer Zeit auch mit regelmäßigen Lüften auf 40% einpendelte, was einfach viel zu niedrig war. Da sich in absehbarer Zeit nichts an unseren Arbeitsverhältnissen ändern würde, musste schleunigst ein Luftbefeuchter her.
Auf der Suche nach einem passenden Luftbefeuchter mussten wir wieder feststellen, wie viele dubiosen Test- und Vergleichsseiten es im Internet gibt. Nach vielem Recherchieren und Vergleichen, sind wir bei der deutschen Firma alfda Artikel für Allergiker Handels-GmbH gelandet.
Technik
Die alfda Artikel für Allergiker Handels-GmbH hat einiges an Luftreinigern und einen Luftbefeuchter im Angebot, den Luftbefeuchter ALB300. Dieser arbeitet mit dem Verfahren der kalten Verdunstung, bei der Luft durch eine befeuchtete und antibakterielle Filtereinheit gezogen wird und dadurch ohne Chemikalien im Wasser auskommt. Bei der Art der Befeuchtung gibt es viele verschiedene Techniken, allerdings erschien uns diese am saubersten.
Der alfda ALB300 ist sehr simpel aufgebaut. Die Basis bildet der runde Wasserbehälter, in welchem die runde Filtereinheit schwimmt. In der Mitte der Filtereinheit ist ein Schwimmer angebracht, der als Füllstandmesser dient und gegen einen Taster im oberen Teil des Gehäuses drückt. Dort befindet sich auch der große Lüfter und der Rest der Elektronik.
Im Automatikmodus versucht der alfda ALB300 eine relative Luftfeuchte von 40-50% zu erreichen. Über einen farblich beleuchteten Ring in der Mitte vom Lüfter wird angezeigt, ob die relative Luftfeuchte zu niedrig, zu hoch oder in Ordnung ist. Man kann auch auch die Lüftersteuerung manuell über drei Intensitätsstufen einstellen.
Der Automatikmodus ist auch ein Kritikpunkt auf unserer Seite. Ihn kann man entweder an- oder ausschalten. Wenn er eingeschalten ist, versucht er wie Luftfeuchte zwischen 45-65% zu halten. 45-65% ist für einen normalen Wohnraum noch in Ordnung, allerdings wenn man im Home-Office sitzt und am Bildschirm arbeitet braucht man eine relative stabile Luftfeuchtigkeit um 50% und die liefert der alfda ALB300. Die Luftfeuchtigkeit hängt meistens bei 46% und für die Büroarbeit hätte man gerne etwas mehr. Dies kann man am alfda ALB300 nicht einstellen und muss dann gegebenenfalls mit einem separaten Luftfeuchtigkeitsmesser nachmessen und die Itensitätsstufen des alfda ALB300 manuell steuern.
Der Wassertank fasst 2,8l und hält ca. 1-1,5 Tage, je nach Grundluftfeuchtigkeit des Raumes. Bei uns gehört es mittlerweile zum abendlichen Ritual mit einem Messbecher Leitungswasser zum alfda ALB300 zu laufen, den Deckel abzunehmen und bis zur maximal Grenze aufzuschütten. Einmal die Woche wird bei der Reinigung das Wasser dann komplett ersetzt.
Sollten wir das vergessen haben, zeigt der alfda uns mittels einem rot blinkenden Licht an, dass kein Wasser mehr vorhanden ist. Sollte man dieses ignorieren, entwickelt der alfda ALB300 innerhalb recht kurzer Zeit einen sehr strengen Geruch, den man einfach nicht mehr ignorieren kann. Nicht, dass wir das Lichtsignal absichtlich ignoriert hätten, denn zum einen kann man gut und gerne auf diesen wirklich üblen Geruch verzichten, der sich im Raum ausbreitet und zum anderen muss man in diesem Fall auch das komplette Gerät reinigen, bevor man es wieder in Betrieb nehmen kann. Eine ausführliche Anleitung hierfür findet man im Handbuch.
Raumgröße
Der alfda ALB300 ist mit einer maximalen Raumgröße von 44 qm angeben. Im Normalfall kann er die auch ganz gut bedienen, allerdings nur im Dauerbetrieb. Das Gerät für eine gewisse Zeit auszuschalten, wenn man einen Raum nicht verwendet und dann anzuschalten, wenn man sich in dem Raum aufhalten möchte, funktioniert nicht. Dann kommt der alfda ALB300 nicht an die Sollluftfeuchtigkeit heran.
Wenn man ihn aber im Dauerbetrieb betreibt, hält er relativ gut und konstant die Luftfeuchtigkeit.
Nur wenn es wirklich trockene Tage, wie im letzten Sommer gab, in denen es über Wochen nicht geregnet hatte, stößt der alfda ALB300 bei einem 41 qm großen Raum an seine Grenzen und kommt kaum über die 40% hinaus. Wie kommen wir nun von unserem 12qm Büro in einen 41qm großen Raum?
Wir haben ihn zu Testzwecken einfach mal dauerhaft in unseren Wohn-Essbereich verfrachtet, um uns auch hier einen Eindruck über seine Leistung verschaffen zu können.
Reinigung und Filterwechsel
Es wird empfohlen das Gerät einmal die Woche bei Dauernutzung zu reinigen. Dies ist recht simpel gehalten und geht auch recht schnell. Man braucht keinen speziellen Reiniger, sondern kann das Gehäuse mit etwas Essig wieder sauber bekommen. Die wöchentliche Reinigung dient zur Vorbeugung, um die Verbreitung von möglichen Bakterien oder dergleichen zu vermeiden. Es ist zwar ein antibakterieller Filter eingebaut, aber auch diesem sind Grenzen gesetzt.
Das obere Element mit dem Ventilator und der Elektronik kann nicht gesäubert werden und kommt mit dem Wasser auch nicht in Berührung. Allerdings hat sich über den Zeitraum von rund 14 Monaten dann doch einiges an Spinnweben und Staub darin gesammelt, bei der wir uns fragen, wie wir die nun da raus bekommen.
Den Filter darf man nicht mit Essig reinigen, aber man kann ihn mit heißem Leitungswasser auswaschen und danach mit kaltem nachspülen. In der Betriebsanleitung steht auch, dass man, wenn man möchte, eine sehr schwache Lauge verwenden kann, aber das war uns dann zu ungenau. Es wird empfohlen den Filter nach 4320 Betriebsstunden zu tauschen, was definitiv angebracht ist. Nach dieser Zeit verliert der Filter seine Eigenschaften zunehmend und neben dem antibakteriellen Schutz vermindert sich auch die Transportfähigkeit des Wassers.
In den Wasserbehälter kann man einfach heißes Leitungswasser und einen Schuss Essig einfüllen, mit einem weichen Tusch auswischen, um sämtliche Rückstände zu entfernen. Auch den Schwimmer und den Kunststoffring kann man mit diesem Wasser reinigen.
Dann alles nochmal mit klarem Wasser ausspülen, zusammenbauen, befüllen und fertig. Ist eine Aktion von 10 Minuten.
Der alfda ALB300 wird ohne Chemikalien betrieben und daher muss man auf diese Weise auf Reinlichkeit achten. Überschreitet man diesen Zeitraum kann es passieren, dass das Wasser im Behälter kippt und es auch hier wieder ziemlich böse anfangen kann zu miefen.
Wie oben bereits kurz erwähnt, hat der Filter hat eine Betriebszeit von 4320 Stunden, was bei Dauerbetrieb circa 180 Tage sind. Somit braucht man pro Jahr zwei Filter, welche mit 14,90 € bei alfda direkt bestellt werden können. Unserer Meinung nach liegt der Preis absolut im Rahmen.
Fazit
Der alfda ALB300 macht was er soll, kommt mit wenig Schnickschnack und gehört bei seinem günstigen Preis von 84,50 € zu den besseren Geräten.
Allerdings würden wir uns ihn nicht noch einmal kaufen. Im 12qm Büro hat er die Zielluftfeuchtigkeit nicht erreichen können, wenn wir uns zu zweit mit den laufenden Gerätschaften drin aufgehalten haben. Im 41 qm großen Raum hat er ebenfalls die Zielluftfeuchtigkeit nicht erreichen können. Auch dass man die Zielluftfeuchtigkeit nicht so einstellen kann, wie man es möchte, störte uns; 40-50% sind uns eine zu große Bandbreite.
Für jemanden, welcher mit diesen Kritikpunkten leben kann, ist das Gerät auf jeden Fall eine Empfehlung.