Vor einiger Zeit fiel die DS415+ plötzlich aus und wir mussten mit Eigeninitiative die NAS selbst reparieren. Wir berichteten darüber Synology DS415+ Intel C2000 Bug Reparatur.
Jetzt war die Zeit gekommen ein Hardwareupgrade auf die DS420+ zu machen. In diesem Bericht erzählen wir euch wie gut das funktioniert hat.
Bei der damaligen Recherche zum Reparieren der DS415+ haben wir bereits gelesen, dass Synology alle Konfigurationsdaten auf den Festplatten direkt speichert. In der Theorie sollte man also einfach ein neueres Modell der gleichen Serie nehmen können und die Festplatten in der gleichen Reihenfolge wieder einbauen können.
Aber zuerst haben wir, wie es sich gehört, ein Backup aller Daten gezogen. Wir haben noch einen alten Rechner, in den wir alle noch vorhandenen Massenspeicher eingebaut haben. Dann haben wir einfach alle Daten auf diese Massenspeicher kopiert. Ja, wir hören die Rufe „Eine Kopie ist kein Backup“ und da haben diese Stimmen nicht ganz unrecht. Aber in dem Fall war es das Schnellste und Einfachste.
An der DS420+ gefällt uns vor allem der leichte Zugang zu den Upgrade Möglichkeiten. Bei der DS415+ muss man noch das Gehäuse auseinanderbauen, um irgendwas zu machen. Bei der DS420+ ist der Steckplatz für das RAM, wenn man die Massenspeicher herauszieht, von Innen direkt erreichbar. Auch gibt es eine kleine Klappe auf der Unterseite über die man an ein paar Jumper kommt. Die DS420+ kann auch mit zwei M.2 SSDs als schnellen Cache zusätzlich ausgestattet werden. Diese helfen bei großen Datentransfers die langsamen Festplatten auszugleichen. Diese Schächte sind auch von außen über zwei Klappen erreichbar. Das Gehäuse macht im Allgemeinen auch einen deutlich wertigeren Eindruck und fühlt sich auch stabiler an. Die DS420+ ist bei den externen Anschlüssen etwas sparsam, allerdings brauchen zumindest wir kaum welche davon und daher stört es uns nicht. Die DS420+ hat vorne und hinten je einen USB 3 Anschluss. Hinten sind dann noch die obligatorischen zwei 1 Gbit Netzwerk Anschlüsse und der Stromanschluss. Die DS415+ hatte hinten insgesamt zwei USB 3 und einen e-SATA Anschluss. Der e-SATA Standard ist durch die immer schneller werdenden USB-Anschlüsse sowieso obsolet geworden.
Mittlerweile ist auch das „Backup“ fertig und wir fahren die DS415+ herunter. Die Festplattenrahmen sind nahezu identisch. Der einzige Unterschied ist die Front, welche bei der DS420+ direkt von den Festplattenrahmen gebildet wird und ein simples Schloss mit eingebaut ist, sodass die Festplatten nicht aus Versehen im Betrieb gezogen werden können. Wir haben die Festplatten Stück für Stück ausgebaut, sauber gemacht und in die neue NAS eingebaut. So konnten wir gar nicht erst mit der Reihenfolge durcheinanderkommen.
Netzwerkkabel und Stromanschluss einstecken und den Einschalter drücken. Über die Benutzeroberfläche unseres Routers haben wir beobachtet, wann sich DS420+ im Netzwerk anmeldet. Das erste Hochfahren hat ziemlich lange gedauert und wir dachten schon, dass irgendetwas schiefgelaufen wäre. Aber manchmal muss man einfach etwas Geduld haben. Die NAS hatte sich sogar mit der gleichen IP-Adresse wie die Alte gemeldet.
Beim ersten Aufrufen der Weboberfläche wurde uns angezeigt, dass erkannt wurde, dass die Festplatten aus einer DS415+ stammten und dass man diese auf die DS420+ migrieren könnte. Auf der nächsten Seite wurden wir dann nochmal gefragt, ob wir das System migrieren oder eine Neuinstallation machen wollten. Wir wollen natürlich eine Migration. Ausgewählt, geklickt und dann durften wir wieder warten.
Zu erwähnen ist noch, dass wir auf der DS415+ auch bereits das Synology DSM 7 Betriebssystem am Laufen hatten. Wenn sich die DSM-Versionen unterscheiden, ist es wohl nicht ganz so einfach.
Nach einiger Zeit war die Migration abgeschlossen und alles funktionierte wie zuvor. Wir waren beeindruckt, wie einfach und selbsterklärend das Ganze ist.
Bei der Kontrolle aller Einstellungen ist uns dann noch aufgefallen, dass man Services, bei denen ein Login benötigt waren, erneut aktiviert werden mussten. So zum Beispiel das Synology Konto, welches für QuickConnect, DDNS-Dienste und das Sichern der Konfiguration benötigt wird.
Bei unserer Backupstrategie gab es nach der Migration dann auch noch eine Veränderung. Der alte PC mit den Festplatten sollte ersetzt werden. Alle Daten haben wir zunächst per USB Copy auf externe Datenträger kopiert, um erst einmal eine erneute Duplizierung der Daten zu erreichen. Die im PC eingebauten Festplatten sollen dann in die alte DS415+ eingebaut werden und als Hyper Backup Vault dienen.
Dann steht das Backup zwar noch im gleichen Gebäude, aber dafür fällt uns auch noch eine Lösung ein. Eventuell in einem anderen Gebäude aufbewahren und regelmäßig für ein Backup zurücktragen oder wir müssen doch noch in die Cloud mit dem Datenbackup.
Auf jeden Fall war der Wechsel von der DS415+ zur DS420+ ein absolutes Kinderspiel und es überzeugt mich ein weiteres Mal, mich richtig für Synology entschieden zu haben.