Falls ihr zum ersten Mal in unserem Tagebuch des Volierenbaus gelandet seid, haben wir hier noch die Links zu den ersten beiden Teilen für euch.
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 1
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 2
Tag 5
Heute ging es an den ersten und hoffentlich letzten Prototypen für ein Wandelement der Voliere. Die dem Haus zugewandte Seite der Voliere ist durch eine fest verbaute Markise auf eine Höhe von 1,90m limitiert. Da auf die Elemente auch noch ein Dach drauf kommen sollte, habe ich die Höhe auf 1,82m fest gesetzt. Die Höhe wurde geschätzt mit der Dicke der geplanten Wellplattenbedachung und der Dachlattung, die dafür noch angebracht wurde.
Der Volierendraht wurde mit 1m Breite gekauft. Zur Sicherheit habe ich den Volierendraht noch einmal nachgemessen und das war dann auch gut, denn er war tatsächlich unglaubliche 1005mm breit. Um keine überstehenden Volierendrahtteile zu haben, sind die Elemente von 1m auf eine Breite von 1010mm verbreitert worden.
Durch die in den letzten Teilen beschrieben abenteuerlichen Teilungsaktion der Bretter zu Latten, sind diese nicht ganz gerade. Daher konnte ich nicht alle Latten einfach ablängen, sondern musste die jeweilige Dicke an den Verbindungstellen nachmessen, um die Länge dementsprechend anzupassen. So habe ich immer zuerst die langen senkrechten Teile auf Länge gesägt und dann mit einer Schieblehre an ihren Enden die tatsächliche Dicke nachgemessen. Von der angestrebte Breite von 1010mm habe ich dann jeweils die gemessene Dicke abgezogen, um die benötigte Länge der Latten, die quer angebracht werden zu bestimmen, sodass der Rahmen auch halbwegs gerade und in Form ist. Das war zwar ein größerer Aufwand, aber wenn man einmal mit einem Workaround angefangen hat, braucht man oft weitere Workarounds, um die vorherigen wieder auszugleichen.
Wie in Teil 1 des Tagebuchs beschrieben, sollten die Wandelemente in einer Sandwichart gebaut werden. Das heißt, der Außenrahmen wurde mit Flachwinkel und Flachverbinder verbunden. Dieser wurde dann auf den Rücken gedreht, sodass nachher die Flachverbinder außen sind.
Der Volierendraht wurde in Rollen geliefert, welche mit einem Draht umwickelt und fixiert waren. Ich hatte mir irgendwann angewöhnt mit Handschuhen zu arbeiten, als ich mal einen schweren Arbeitsunfall hatte, da mein damaliger Vorarbeiter die Handschuhe vergessen hatte. Um diese Handschuhe war ich auch in diesem Fall froh. Die Rollen standen ordentlich unter Druck und öffneten sich dann schlagartig als der letzte fixierende Draht entfernt wurde. Die Handschuhe fingen das ganze gut auf und die Hände blieben unversehrt.
Um den widerspenstigen Volierendraht auf den Rahmen auszurollen, brauchte ich dann Unterstützung von meiner Frau. Mit vereinten Kräften rollten wir den Draht auf den Rahmen. Einer fing dann an mit dem Elektrotacker und 10mm Type 53 Tackernadeln den Draht auf dem Rahmen zu tackern. Daher gibt es an dieser Stelle auch kein Foto, da wir alle Hände für diesen Arbeitsschritt gebraucht haben.
Ich hatte mich für diesen Elektrotacker entschieden, da er preislich genauso teuer war als die manuellen Tacker. Es funktionierte an den meisten Stellen ganz gut, allerdings hatte es immer mal wieder Situationen gegeben, an der die Tackernadel einfach nicht ins Holze wollte. Ob es an dem Elektrotacker, den Nadeln, einer harten Stelle im Holz oder einfach an mir oder meiner Frau lag, wissen wir bis heute nicht.
Nachdem der Draht vollständig fest getackert war, haben wir mit einem Seitenschneider die restliche Rolle am unteren Ende abgetrennt. Damit das ganze mehr Stabilität bekommt und sich die Hasen nicht verletzen können, haben wir dann nochmal Latten auf den Volierendraht gelegt und diese direkt auf die Außenlatten geschraubt.
Tag 6
Am Tag 6 wurde nochmal ein Volierenwandteil, wie an Tag 5 gebaut, nur deutlich schneller. ;-)
Um die benötigte Breite des dritten Volierenwandelements zu bestimmen, musste die Wand mit den zwei vorhanden Elementen aufgestellt werden. Dazu brauchte ich zuerst den Eckpfosten für die hintere Ecke. Ein 2m 70x70mm Balken habe ich auf die benötigten Länge von 1,82m gekürzt.
Mit sechs Eckwinkeln und je vier Spax Schrauben schraubte ich das erste Wandelement an den Eckpfosten. Die sechs Eckwinkel waren an der Stelle etwas übertrieben und im weiteren Verlauf habe ich die Menge etwas reduziert. Die im Liegen montierte Eckpfosten Wandelement Kombi wieder aufzustellen, war noch möglich, aber die weiteren Elemente mussten dann direkt im Stehen montiert werden.
Das zweite Wandelement wurde mit Flachverbindern auf der Innenseite an dem Ersten befestigt. Allerdings war durch die sehr „genaue“ Bauweise ein Zug auf der Innenseite, sodass die Wand etwas rund und nicht so stabil schien wie gedacht. Mit ein paar Schraubzwingen konnten wir die Wand wieder gerade ausrichten und mit weiteren Flachverbindern auf der Außenseite fixieren.
Tag 7
Mit der am Vortag gefertigten Wand, konnte ich die benötigte Breite bis zum nächsten Eckpfosten auf 370mm festlegen. Das neue schmale Element und der Eckpfosten wurden, wie vorher, mit Eck- und Flachverbindern mit den anderen Teilen verbunden. Ohne weitere Überraschungen war die Rückwand fertig gestellt.
Tag 8
Nach der Rückwand stand heute das Mittelgebälk auf dem Plan. Dies sollte aus drei vertikalen und einem horizontalen Balken bestehen. Da wir eine leichte Schräge für das Dach brauchten, wurden die drei 70x70 Balken auf eine Länge von 1,76m gekürzt.
Den horizontalen Balken hatte ich bereits im Baumarkt auf 2,60m kürzen lassen, da ich keinen drei Meter Balken transportieren konnte. Dummerweise ist die Rückwand um ein paar Zentimeter länger ausgefallen, sodass die vertikalen Außenpfosten etwas versetzt angebracht werden mussten, damit wir wieder auf die gleiche Länge wie die Rückwand gekommen sind.
Zum Einsatz kamen hier pro Balken vier 6x120 In-Force Spax Schrauben, was bestimmt wieder etwas übertrieben war, aber es hält. Der horizontale Balken wurde vorgebohrt, um die Schrauben überhaupt in das Holz zu bekommen. Frei nach dem Motto: einfach mal machen könnte ja gut werden. Und die Voliere steht immer noch, auch nach ein paar Stürmen.
Tag 9
Zwischen Mittelgebälk und der Rückwand fehlte jetzt noch ein Zwischenstück, das wir erst mit dem fertigen Mittelgebälk ausmessen konnten. Der Mittelgebälk sollte genau so dicht an die Dachschräge, damit noch das Volierendach montiert werden konnte. Einer hielt das Mittelgebälk an Ort und Stelle und der andere hat die benötigte Breite gemessen.
Mit 68 cm Breite wurde ein weiteres Volierenwandelement zusammengebaut und mit Eckverbindern an den Eckpfosten geschraubt. Mit der Übung, kam die Routine und mit der Rountine, die Geschwindigkeit. Die Volierendrahtreste fingen an sich zu stapeln und waren immer wieder für schöne Kratzer an Armen und Beinen gut, wenn man, voll auf das Projekt vor einem fixiert, mal wieder zu dicht dran vorbei geschrammt ist.
An der gegenüberliegenden Seite sollte dann die Eingangstür montiert werden. Als Türschwelle und oberen Teil der "Zarge" hab ich einfach zwei Latten auf die gleiche Länge gekürzt.
Schon wieder sind fünf Tage vorbei, aber wir sind ein gutes Stück weiter gekommen. Man kann so langsam erahnen, was daraus werden soll.