Der Korpus der Voliere steht und wir können nun das Dach montieren.
Wenn ihr die bisherigen Berichte noch nicht gelesen habt, haben wir euch hier nochmal die Links zu den ersten fünf Teilen angefügt.
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 1
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 2
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 3
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 4
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 5
Tag 20
Da wir kein großes Materiallager vorweisen können, mussten wir auch für das Dach nochmal zum Baumarkt. Für das Dach sind wir wieder zu dem Baumarkt, bei dem wir auch unser Holz gekauft hatten.
Für die Bedachung haben wir uns Wellplatten mit 2000x900x1,4mm und einem Rundprofil 76/18 mm ausgesucht. Damit im Sommer nicht alle Sonnenstrahlen in die Voliere kommen und im Winter dennoch genug Licht rein kommt, haben wir uns für eine Mischung aus drei Platten in Schwarz/Anthrazit und zwei in klarer Ausführung entschieden. Netterweise hing genau von diesem Hersteller am Regal eine Broschüre mit den verschiedenen Bedachungen und wie man diese zu montieren hat. Somit haben wir direkt vor Ort mit der Broschüre die benötigten Zusatzmaterialien und Zubehör in den Einkaufswagen gelegt. Darunter waren Silberklebeband, ein Plastikschälbohrer, Unterlegemontageteile und die nötigen Kalotten zum Festschrauben der Platten. An der Kasse bin ich dann fast umgefallen, da für das Material für das Dach gefühlt der gleiche Betrag, wie für den Rest der Voliere fällig war.
Nach dem Ausladen machten wir uns nochmal Gedanken über das Dach, beziehungsweise über das Gerüst. Zum Glück ist uns der elementare Denkfehler noch vor der Montage aufgefallen. Die Längslattung gehört nicht auf, sondern unter die Querlattung. Sonst müsste man ja die Längslattung synchron mit den Wellen der Wellplatten montieren, was äußerst umständlich gewesen wäre. Des Weiteren haben wir noch festgestellt, dass der Abstand für das obere Dach so gering ist, dass man gar keine Längslattung bräuchte, also konnte man die nun weglassen.
Mit einem konkreten Plan im Kopf, konnte man jetzt anfangen zu arbeiten. Die Arbeiten an der Dachlattung hatten wir tags zuvor angefangen und es fehlten nun noch die Latten längs am Dach herunter. Da wir jetzt die Latten unter die Querlatten montieren wollen, musste die am Vortag zur Stabilisierung hochkant angebrachte Querlatte wieder demontiert werden. Die Längslatten wurden für mehr Stabilität hochkant unter die Querlattung mit Winkeln angebracht. Um das ganze Konstrukt noch stabiler zu machen, haben wir dann noch die Querlatten mit den Längslatten verschraubt. Jetzt fühlte sich das ganze ausreichend stabil an.
Brav wie wir sind, haben wir dann noch vorschriftsmäßig das Silberklebeband auf die Querbalken angebracht. Ob man das jetzt wirklich braucht oder nicht, haben wir nicht hinterfragt.
Jetzt kam die erste Wellplatte an die Reihe, welche genau in der Mitte geteilt wurde. Genau in der Mitte, da für das obere Dach weniger als 1m benötigt wurde, wir uns aber unnötige Schnitte und Abfallreste sparen wollten. So stehen die Dachteile einfach etwas großzügiger über. Zum Schneiden beziehungsweise Sägen habe ich eine noch Holzfeinsäge verwendet, welche sich in unserem Fundus befindet. War jetzt vielleicht nicht die optimalste Methode, aber es gab keinen Platz für etwas anderes und es ging ganz gut soweit. Den hierbei entstandenen Staub, habe ich regelmäßig weggesaugt, damit sich dieser nicht zu stark verteilt. Das war dann auch eine willkommene Pause für die Hand und den Arm, die durch die Haltung und Bewegung irgendwann nicht mehr wollten. Aber sie mussten!
Durch die weggelassene Längslattung war uns die Neigung beim Topdach zu gering, sodass wir schnell noch zwei Latten auf der zur Wohnung befindlichen Wand angebracht haben. So konnten wir die Neigung des Daches vergrößern um den Abfluss zu verbessern. Beim hintersten Topdach Teil, musste noch eine kleine Ecke ausgesägt werden, um am Hausdach vorbei zu kommen. Dann haben wir mit dem Schälbohrer auf jeder zweiten Welle ein Loch gemacht, die Unterlegteilte aufgelegt und mit den Kalotten fest geschraubt.
Als Zweites kam die erste lange schwarze Wellplatte an die Reihe. Bei den langen Platten brauchten wir unten diverse Aussparungen, um bündig mit den Blecharbeiten des Balkons abzuschließen. Alles nicht sehr groß, rechtwinklig und gut zum Abmessen. Nach den Aussparungen wurde die Platte aufgelegt, um die benötigte Länge nach oben abzumessen. Dabei war die zuvor bereits festgeschraubte obere Dachplatte etwas hinderlich. Die lange Platte wurde dann noch zurecht gesägt und montiert.
Allerdings zeigte sich dabei auch wieder, dass das ganze Konstrukt nicht ganz durchdacht war. Denn die Querlattung war zu dünn für die langen Schrauben und diese ragten gefährlich aus dem Holz heraus. Der schnelle Workaround war Reststücke vom Holz an die betreffenden Stellen zu halten und dann die Schrauben einzudrehen. Sieht nicht sehr schön und eher stümperhaft aus, aber es funktioniert.
Am Ende von diesem Tag hatten wir es mal wieder geschafft einer 300er Packung Spax 4x20 leer zu bekommen.
Tag 21
Nach den Lehrstunden am Vortag waren die weiteren Platten schnell zugesägt und montiert. Obwohl das Sägen mit jeder weiteren Platte weniger schnell ging. Noch die zwei kurzen Stücken für das obere Dach geschnitten und montiert und dann kam die Erkenntnis. Wir haben nicht mit einberechnet, dass die Platten überlappend verlegt werden müssen und nun fehlt ein schmaler Streifen um das Dach zu komplettieren.
Nach einem kurzen Moment fanden wir eine Lösung. Wir wollten dass jetzt heute endlich fertig haben! Es war noch eine 1m lange schwarze Wellplatte übrig. Diese konnten wir in drei gleich Breite Teile zerstückeln, welche dann mit einem kleinen Überstand das Dach komplettiert haben. Puh geschafft, der Tag ist gerettet.
Zu guter Letzt fehlte noch die Tür. Die hatten wir ja bereits fertig zusammen gebaut in der Ecke stehen. Sie musste jetzt "nur" noch eingepasst werden. Tja, Holz arbeitet bekanntlich gerne und so war es noch ein fast einstündiger Spaß alle blockierenden Ecken mit der Raspel abzutragen. Die Tür wurde dann mit den an Tag 20 gekauften 3 Scharnieren und 2 Verschlüssen noch flugs montiert mit einem kleinen Spalt am Boden. Die Tür läuft besser als gedacht.
Es ist geschafft! Die Voliere steht!
Jetzt konnten wir die Voliere für den Einzug der Hasen vorbereiten. Mit Materialresten und mit noch einem am Tag 20 gekauften Balken soll jetzt ein Schattenplatz geschaffen werden. Der 70x45mm Balken wurde in 4 gleiche Teile à 43cm gesägt. Die Füße kamen an eine noch vorhandene OSB Platte und diese wiederum wurde an eine weitere Platte als Rückwand montiert.
Da merkten wir dann zum ersten Mal, dass man sich genau überlegen sollte, was man außerhalb der Voliere montieren will und was man in die Voliere tragen möchte. Der Mittelpfosten ist eine merkliche Limitierung was lange Teile angeht.
Aus dem alten Gehege wurde noch die Rampe abmontiert und gekürzt, sodass wir sie in der Voliere wieder einbauen konnten. Die zwei zu sehenden Pflanzsteine wurden auch am Tag 20 gekauft und einfach hochkant hineingestellt. Aus dem alten Gehege durften dann noch die Heuraufe, die Weidebrücken, die Toiletten, Steine und Holzstücke zum Spielen ins neue Gehege umsiedeln.
Das Wichtigste für die Hasen, das Frischfutter und der Wassernapf, dürfen natürlich nicht fehlen. Voilà, die Hasen können in ihr Sommergehege einziehen!
Wir haben einen Unterschlupf, der schattig, kühl und trocken ist, Gegenstände für Spiel und Abwechslung, verschiedene Ebenen zum Rumtollen und Toben.
Um das Gehege wintertauglich zu machen, fehlten allerdings noch ein paar Umbaumaßnahmen. Aber dazu gibt es dann einen weiteren Beitrag von uns. Zunächst einmal wollten wir kurzzeitig den Sommer genießen und die Hasen sich einleben lassen. 😉
Schlussendlich war der Volierenbau günstiger als fertig gekauft, aber dennoch kein Schnäppchen. Um euch auch nochmal ein Gefühl zu geben, was so etwas kosten kann, haben wir euch hier eine Liste aller gekauften Materialien zusammengestellt. Die Liste sollte vollständig sein, aber es wurden auch ein paar Sachen aus dem Lagerbestand verwendet.
Materialliste
Material | Größe | Menge | Einzelpreis | Gesamtpreis |
Rahmen Douglasie | 2000x70x70 | 6 | 12,26 € | 73,56 € |
Rahmen Douglasie | 3000x70x70 | 1 | 18,39 € | 18,39 € |
Schrauben | 500St 4,0x30 | 1 | 15,98 € | 15,98 € |
Schrauben | 150St 4,0x30 | 1 | 7,20 € | 7,20 € |
Schrauben | 24St 6,0x120 | 1 | 12,27 € | 12,27 € |
Stuhlwinkel | xSt 25x15 mm | 2 | 13,15 € | 26,30 € |
Glattkantbretter Douglasie | 2000x100x18 | 23 | 3,80 € | 87,40 € |
Glattkantbretter Douglasie | 2000x100x18 | 5 | 1,90 € | 9,50 € |
Glattkantbretter Douglasie | 3000x100x18 | 9 | 5,70 € | 51,30 € |
Volierengitter Maschenweite verzinkt | 12,7 mm, 5 x 1 m | 4 | 33,04 € | 132,16 € |
Schrauben | 300St 4,0x16 | 1 | 8,86 € | 8,86 € |
Tacker Klammern Edelstahl | 1008St Type 53 10mm | 1 | 18,47 € | 18,47 € |
Verbindungsblech | 8St 4Loch | 3 | 2,92 € | 8,76 € |
Verbindungsblech | 80x15mm | 10 | 0,48 € | 4,80 € |
Eckwinkel | 100mm | 40 | 0,67 € | 26,80 € |
Tacker Klammern Verzinkt | 1000St Type 53 10mm | 1 | 3,89 € | 3,89 € |
Wellplatte anthrazit | 2000x900, 1,4mm | 3 | 45,81 € | 137,43 € |
Wellplatte klar | 2000x900, 1,4mm | 2 | 39,66 € | 79,32 € |
Abstandhalter für Sinus | 100 St | 1 | 8,67 € | 8,67 € |
Klebeband silber | 60mm 50m | 1 | 12,66 € | 12,66 € |
Kalotten | 76/18 50St | 2 | 42,78 € | 85,56 € |
Grendelriegel | 45x85mm | 2 | 7,30 € | 14,60 € |
Scharnier | 75x75mm | 3 | 3,11 € | 9,33 € |
Rahmen Douglasie | 2000x70x45 | 2 | 5,44 € | 10,88 € |
864,09 € |
Werkzeug
Menge | Einzelpreis | Gesamtpreis | |
Schraubzwingen | 2 | 13,99 € | 27,98 € |
Ohrstöpsel | 1 | 2,99 € | 2,99 € |
Bosch Kreissäge | 1 | 107,22 € | 107,22 € |
Bosch Akku Tacker | 1 | 52,05 € | 52,05 € |
Schälbohrer für Kunstoff | 1 | 19,49 € | 19,49 € |
190,24 € |