Nach unserem Post mit den Bildern vom Winterfest machen der Voliere kamen von euch einige Fragen zum Material, wo wir es gekauft haben und wie man es am besten befestigt.
Wir haben selbst eine gewisse Lernkurve hinter uns, sind aber trotzdem immer noch am Ausprobieren, was sich am besten eignet und nicht gerade ein Vermögen kostet.
Zuerst müssen wir aber noch die Frage klären, worauf es erst einmal ankommt. Kaninchen sind an sich recht Winterfest und hart im Nehmen. Wenn es kälter und ungemütlicher wird, macht es ihnen weniger aus als uns Menschen. Wenn sie über mehrere Monate zuvor bereits draußen gelebt haben, ist ihnen ein schönes flauschiges Winterfell gewachsen, welches sie warm hält. Allerdings liegt die Wohlfühltemperatur zwischen 10 - 18 Grad und Zugluft mögen sie noch weniger als wir Menschen. Unsere Voliere ist sehr luftig gebaut, sodass sie im Sommer gut durchlüftet wird und sich keine Hitze stauen kann.
Wie wir unsere Voliere gebaut haben, könnt ihr in unserer Serie über den Bau in Schrift und Bild nachlesen.
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 1
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 2
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 3
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 4
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 5
- Tagebuch des Volierenbaus für unsere Hasen - Teil 6
Diese luftige Bauweise hat in der kälteren Monate den Nachteil, dass der Wind und der Regen ungehindert durchfegen kann. Daher machen wir im Winter die ungeschützte Seite zu, sodass ein besserer Schutz besteht. So kann Wind und Regen nicht ganz so einfach in die Voliere, um den Kleinen einen größeren Spielraum bei schlechtem Wetter zu bieten. Hier geht es, neben dem Wunsch die Kaninchen zu schützen, auch darum, das was in der Voliere ist trocken zu halten.
Der erste Winter
Im ersten Winter haben wir einfach eine 08/15 Billigplane aus dem ALDI zurechtgeschnitten und mit Schrauben und Unterlegscheiben an die Außenseite geschraubt. Das hat soweit ganz gut funktioniert. Das einzige Problem war, dass sich der Wind darin fing und die Plane dadurch sehr lautstark gegen die Voliere geschlagen hat, was die Kaninchen nicht besonders toll gefunden haben (und wir im Übrigen auch nicht). Auch ist diese Plane blau gefärbt gewesen, was die im Winter schon eingeschränkte Helligkeit noch weiter verschlechtert hat. Die Tür hatten wir damals auch nicht zu gemacht. Dadurch wehte der Wind den Regen manchmal doch ganz schön weit in die Voliere hinein und wir schoben die Heuraufe immer weiter nach hinten, um sicher zu gehen, dass das Heu keinerlei Nässe und Feuchtigkeit abbekam.
Alles besser im zweiten Winter?
In der vorderen rechten Ecke steht eine Toilette für die Kaninchen, welche bei starkem Regen mit Wind auch im Sommer nass wurde. Gut, es gäbe noch eine zweite Toilette, aber zum einen ist diese Toilette meistens die Haupttoilette und zum anderen würden wir auch ungern im Regen unser Geschäft verrichten. Daher wollten wir für den ersten Teil vorne eine dauerhafte Lösung. Diese sollte Licht hereinlassen, aber die Nässe draußen.
Wir benutzten die Suchmaschine unseres Vertrauens und suchten nach Plexiglas und Zuschnitt. Wir sind dann auf verschiedene Seiten gestoßen, welche den Versand von zugeschnittenen Platten angeboten haben. Nebenbei haben wir dann noch den Unterschied zwischen Plexiglas und Acrylglas gelernt, welcher eigentlich nur in den Namensrechten für Plexiglas bei der einen Firma besteht.
Wir haben uns dann für Plattenzuschnitt24* entschieden. Es wäre aber auch jeder andere Dienstleister gegangen. Auf deren Webseite konnte man sich bequem das Material aussuchen und so ziemlich jede Form zuschneiden lassen. Wir haben uns auch für das günstigste Plexiglas entschieden, da es nicht viel können muss, außer durchsichtig und wasserdicht zu sein.
Warum sind wir nicht zum lokalen Baumarkt und haben es vor Ort machen lassen? Naja ... Bis wir dann zu mehreren Baumärkten gefahren sind um passendes Material, fähiges Personal und den Service des Zuschnitts gefunden hätten, ist direkt im Netz zu bestellen zumindest einfacher.
Wir hatten kurz überlegt das Plexiglas auch noch für das andere Wandelement zu bestellen, aber das wäre uns dann zu teuer geworden und auch unpraktisch zu lagern über den Sommer. Da wir nur das vorderste Element dauerhaft verkleiden wollten.
Für die restliche Fläche haben wir uns dieses Jahr dazu entschieden nach durchsichtiger Gittergewächshausfolie zu suchen. Fündig sind wir hier auf eBay geworden, wo man sich Meterware bestellen kann. Wir sind hier bei dem Hersteller Konege* gelandet. Laut einem Flyer im Paket sind die Preise auf ihrer Webseite bis zu 15% günstiger als auf Drittanbieterseiten. Das Ersparte kann man ja dann gleich dem angehängten Gnadenhof spenden. Unterschied zu der billigen Plane? Die Gittergewächshausfolie ist durchsichtig, wodurch mehr Licht in die Voliere kommt und hat ein Gitter eingearbeitet, was die Folie starrer und stabiler macht. Wir haben uns hier eine 4x1m Bahn bestellt. 1m Breite brauchten wir zwar nicht, aber das war dann die schmalste Variante, welche wir gefunden hatten.
Montage
Die Plexiglasscheibe wurde schnell und unkompliziert per Paketdienstleister geliefert. Wenn eine gewisse Größe überschritten wird, dann muss so eine Plexiglasscheibe allerdings von einer Spedition geliefert werden und die Lieferung kostet dann auch dementsprechend.
Die Elemente der Voliere sind bereits mit einem Holzrahmen versehen. Dieser ist zwar krumm und schief, aber die Scheibe sollte zwischen dem Holz eingepasst werden. Ich hatte mir vor Jahren mal einen Dremel gekauft gehabt, den ich jetzt wieder ausgegraben und mit einen Schleifaufsatz versehen habe. Ich legte die Scheibe auf dem Rahmen auf und zeichnete mit einem Stift entlang der Scheibe, sodass ich wusste, welche Unebenheiten im Holz ich entfernen musste. Ich war sehr froh den Dremel gehabt zu haben. Per Hand mit einer Raspel wäre ich sehr lange damit beschäftigt gewesen und hätte bestimmt nicht nur einmal geflucht.
Nachdem ich gefühlt den halben Rahmen weggeschliffen hatte, passte dann auch die Plexiglasscheibe in den Rahmen. Zur Fixierung hatte ich lediglich oben zwei Hölzer aus Resten verschraubt. Der erste stärkere Wind hatte mir dann gezeigt, dass die Konstruktion Lücken hat und hat die Scheibe aus ihrer Verankerung gedrückt.
Zum Glück ist der Plexiglasscheibe dabei nichts passiert und ich konnte sie wieder einsetzen. Hier muss ich definitiv noch nacharbeiten und die Schiebe besser fixieren.
Die Gitterfolie wurde gefaltet geliefert und ist durch ihre geringere Breite, es gibt viele verschiedene Breiten, zum Montieren handlicher als die riesige alte 08/15 Plane. Wir haben zur Befestigung ganz normale Spax Schrauben T20 4x30 mit großen Unterlegscheiben, um die Anpressfläche zu vergrößern, verwendet. Nur Schrauben reicht nicht aus, da das Material dann eher ausreißen würde bei Wind.
Ich habe dann beim ersten Element am Boden angefangen die Gitterfolie festzuschrauben und sie dann Stück für Stück nach oben aufgespannt. Fertig gespannt wurde sie dann mit einem normalen Cuttermesser am oberen Ende und an der Seite des Volierenelements passend abgeschnitten. Mit dem Rest wurde dann noch die Volierentür verkleidet. Dieses Mal wurde oben angefangen und dann seitlich und unten der Überstand abgeschnitten.
Fazit
Hasen sind winterfest bis zu einer gewissen Temperatur, aber sie haben absolut nichts dagegen, wenn man ihnen es so bequem und geschützt wie möglich macht. Kaninchen brauchen immer eine Möglichkeit trocken, windgeschützt und warm sich zurück ziehen zu können.
Diese Lösung mit der kleinen Plexiglasscheibe und der Gitterfolie bietet einen guten Schutz und ist zudem recht kosteneffizient.
Zusätzlich zu dem Regen/Schnee und Windschutz der Voliere, haben wir noch eine Schutzhütte in der Voliere, aber über diese schreiben wir das nächste Mal.
*unbezahlte Werbung/Links (nur was wir selbst gekauft haben)